Seit 2003 arbeitet die Familie Dähler in Zentralamerika, wo sie mit ihrem Touristikunternehmen, Swiss Tropical Marketing, Reisenden in Costa Rica, Nicaragua und Panama echte Erlebnisse bereithält. Die Familie aus der Ostschweiz ist ebenfalls im Besitz einer 750 Hektar grossen Ananasbepflanzung im Gebiet von Sarapiquí in Costa Rica. Auf einem Teil dieser Finca befindet sich ein 100% unter Naturschutz stehender Regenwald, ebenfalls wird ein nachhaltiges Konzept in der Büffelzucht betrieben. Der Name «Ananaskönig» verpflichtet! Die Plantage der Schweizer ist heute ein Vorzeigebetrieb, wovon man sich auch vor Ort ein Bild machen kann. Wöchentlich werden 400 Tonnen Ananas höchster Qualität nach Europa verschifft. «Wir produzieren die süssesten, saftigsten und besten Früchte der Welt, denn in Sachen Ananas macht den Dählers niemand etwas vor», versichert Stéphane Dähler (im Interview nachfolgend = SD) lachend. «Auf einem spannenden Rundgang erfahren die Besucher alles Wissenswerte über die Königin der Früchte». Das Bordmagazin der Fluggesellschaft Edelweiss hat das Unternehmen und die Geschichte der Familie Dähler ebenfalls portraitiert.
Die Familie ist ein Prioritätspartner vom Reisebüro Marc Sulzberger, wo sämtliche Angebote ebenfalls buchbar sind. 2017 gibt es mehrere Reisedaten, die Informationen zur geführten Gruppenreise ab/bis Schweiz finden Sie unter anderem auf diesem Angebot hier in Zusammenarbeit mit Thurgau Travel (Informationen telefonisch an 052 674 00 03 oder per mail an internet@sulzberger.com)
Das nachfolgende Interview/Gespräch zwischen Stephane Dähler (=SD) und Jonas Sulzberger (=JS) wurde anlässlich eines Treffens im Reisebüro Marc Sulzberger im Sommer 2016 geführt.

JS: Costa Rica ist aktuell eines der wenigen Länder, das ex-Zürich (ab Mai 2017 mit Edelweiss) direkt bedient wird – womit hat das zu tun? Kannst Du beschreiben, wieso sich Schweizer hier besonders wohl fühlen?
SD: Costa Rica überzeugt in vielen Punkten. Es gehört zu den sichersten Länder von ganz Lateinamerika. Es ist politisch stabil, durch die Abschaffung des Militärs wurde das Geld in Bildung investiert, die Schule ist in Costa Rica für jedes Kind Pflicht und die medizinische Versorgung funktioniert. Einzigartig aber macht das Land die Natur und die Menschen. Die „Ticos“ gehören zu den glücklichsten Menschen auf der ganzen Welt. Sie sind gastfreundlich und immer für einen Schwatz zu haben. Ob Strand, Regenwald oder Vulkane – in Costa Rica kann man alles haben. Frühstücken am Strand und Abendessen in einer Lodge im Regenwald ist kein Problem. In Costa Rica findet man für jeden Geschmack etwas.

JS: Was macht Ihr als Reiseagentur vielleicht anders als andere? Was bekommt man Euch, was bei anderen nicht bekommt..?
SD: Qualität und Persönlichkeit steht bei uns an oberster Stelle. Nach Möglichkeiten werden die Reisen immer von mir selber begleitet. Ich habe ein freundschaftliches Verhältnis zu den meisten Hotels und wir besuchen auch viele Familienunternehmen. Diese Herzlichkeit, mit welcher wir empfangen werden, ist auch für mich immer wieder einzigartig. Es wird auf jeden Wunsch der Gäste eingegangen, fehlt ein Fön oder die Batterien des Hörgerätes sind leer, bin ich immer zur Stelle.
JS: Ihr seid ja eigentlich Farmer, also Bauern – worin wiederspiegelt sich hier Euer background bei Euren Touren?
SD: Gastronomie, Landwirtschaft und Wirtschaft sind teil einer Rundreise, wenn es darum geht Menschen und ihre Kultur kennenzulernen. Unsere eigene Ananasplantage ist eine Attraktion, welche unsere Kunden ganz exklusiv geniessen können. Dank meiner Kindheit in Westafrika im Land Elfenbeinküste (siehe auch das Video zu unserer Familien-Geschichte) habe ich mir ein breites Wissen über tropische Landwirtschaft aneignen können. Wir nutzen auch unser breitgefächertes Netzwerk um den Kunden spezielle Erlebnisse bereiten zu dürfen, wie Mittagessen auf einer Palmherz-Plantage oder in der Kantine der Bananen-Farm usw… Wir sind heute das einzige Reisebüro in Costa Rica mit direktem Zugang zu Farmen (die meisten unserer Mitbewerber müssen Show-Tours buchen oder zeigen den Gästen die Plantage vom Strassenrand aus).
JS: Die Sprachschule, Conversa, mit der Ihr zusammenarbeitet – davon gibt es viele – gibt es hier auch eine Spezialität, die diese Schule besonders auszeichnet?
SD: Die Schule war eine der Ersten in Costa Rica und konnte stetig wachsen. Unsere Sprachaufenthalt-Verantwortliche, Katja, hat vor drei Jahren die Schule selbst besucht und war begeistert. Seit daher verbindet sie ein freundschaftliches Verhältnis zur Schule und einigen Gastfamilien. Bei Conversa steht die Qualität an oberster Stelle, die Klassengrösse ist mit Maximum 4 Studenten dem jeweiligen Level entsprechend. Der Schwerpunkt liegt auf der Kommunikation, diese wird in verschieden Lokalitäten stetig verbessert. Die Schule liegt auf den Hügeln von Santa Ana, umgeben von einer Kaffeeplantage, das Lernen im Grünen fällt einem definitiv leichter. Sollte man jedoch das Stadtleben fehlen ist man innerhalb von einer halben Stunde in der pulsierenden Hauptstadt San Jose. Wir wohnen 10 Minuten von der Schule entfernt, sollte dem Student etwas auf dem Herzen liegen sind wir auch hier sofort zur Stelle.
JS: Was macht ein Schweizer, wenn er in Costa Rica wieder mal Lust auf Gipfeli, Cervelat oder ein Raclette hat..?
SD: Den Sonntagszopf machen wir häufig selber, dies ist jedoch bei der hohen Luftfeuchtigkeit manchmal gar nicht so einfach. Raclette können wir dank einer Costarikcanerin, welche die Alpkäseschule in der Schweiz besucht hat. auch in Costa Rica geniessen. Den Cervelat geniessen wir hingegen auf unserem Heimaturlaub. Viele Lebensmittel aus Europa werden zwar mittlerweile nach Costa Rica importiert. Letztens habe ich Migros Schokolade in Supermarkt entdeckt.
JS: Noch eine persönliche Frage dazu.. und was vermisst Ihr als Schweizer in Costa Rica in der Schweiz am meisten?
SD: Da ich nicht lange in der Schweiz lebte vermisse ich nicht so vieles wie manch einer unserer Kunden die ausgewandert sind. Jedoch freue ich mich jedes Jahr auf eine Wanderung im Appenzeller Alpstein, den Besuch des Munots in Schaffhausen und natürlich die gute Schweizer Küche. Katja vermisst die vier Jahreszeiten. Es fällt ihr schon ziemlich schwer bei 30 Grad das Haus weihnachtlich zu dekorieren und Weihnachten zu feiern. Und natürlich auch die Familie und ab und zu Rivella.
JS: Neben Costa Rica bietet Ihr ja auch noch Touren in 2 weitere Länder an. Eines davon, Nicaragua, ist ein eher noch unbeschriebenes Blatt auf der touristischen Landkarte. Was macht den Reiz von Nicaragua aus?
SD: Nicaragua ist ein Land, welches leider noch immer mit schlechtem Ruf und wenig Bekanntheit zu kämpfen hat, dies wiederum macht aber das Land für uns noch attraktiver. Ich habe das Glück mit meinem Reisebüro jedes Jahr mehrere Gruppen dahin zu begleiten und die Entwicklung dieses Landes hautnah miterleben zu dürfen. Costa Rica überzeugt mit Naturschönheiten, aber Nicaragua mit Kultur und Tradition. Bei jeder Tour besuchen wir viele Handwerker- und Indianer-Dörfer, wir erleben jeweils berührende Momente und es wird einem jedes Mal wieder bewusst, wie glücklich die Menschen hier sind. Wer Nicaragua hört denkt sofort an Krieg und Revolution, dabei ist es schon seit 1985 friedlich. Es ist mir eine Ehre und eine Freude, ein Teil des Aufbaus in der Touristik Branche Nicaraguas zu sein. Die meisten Touren-Anbieter in Nicaragua fixieren sich auf die Geschichte der Revolutionen und Kriege, wir jedoch versuchen die Zukunft, die Menschen und die Traditionen in den Vordergrund zu setzen. Viele Geschäftspartner in Nicaragua helfen uns dabei und wir sind stolz darauf, Nicaragua als Reisedestination anzubieten.
JS: Panama ist hingegen im Kommen (siehe auch den Reisebericht von Marc Sulzberger *link*) – was ist hier Dein Geheimtipp?
SD: Panama hat natürlich viel zu bieten als Wirtschaft und Logistik drehplatte aber auch als Reise Ziel. Mein spezieller Geheimtipp für Panama ist der Rundflug mit dem Helikopter über den Panama-Kanal. Es ist beeindruckend und einmalig den gesamten Kanal mit den ganzen Schiffen von oben zu sehen. Ein 45-Minuten-Rundflug reicht aus um beide Seiten des Kanals, die Pazifik- (Panama City mit seinen Hochhäusern) und die Karibik-Seite (Colon) zu sehen und überfliegt nebem dem Gatun See auch viele wunderbare Nationalpärke.
Vielen Dank, Stephane, wir danken Dir für dieses aufschlussreiche und interessante Gespräch.
Disclaimer:
Der Interview-Führende (JS = Jonas Sulzberger) verbringt seinen Sonntagabend meist vor dem Fernseher. Zwischen „Tatort“ und „Müller/Giacobbo“ wird jeweils „Reporter“ vom Schweizer Fernsehen ausgestrahlt, in welcher auch die Thurgauer Bauerndynastie der Dählers portraitiert wurde.
Die Reportage dazu kann auch hier noch eingesehen werden.
.. umso erstaunter war er dann auch als er im Sommer 2016 eine Mail von Stephane Dähler bekam, in der er unserem Reisebüro höchstpersönlich seine Dienste als Touristikunternehmen vorstellen wollte. Zu diesem Treffen und dem obenstehenden Gespräch kam es dann auch. Gegenseitiges Vertrauen und Sympathie war schnell gegeben, schliesslich war man als Ostschweizer und Familien-Betrieb’ler unter sich.
