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Praxistest: Hakuna matata in Kenia?

Auf Safaris erfährt man hier die ewige Weite, an der Küste gibt es eine Vielzahl abgeschiedener Rückzugsmöglichkeiten, ideal für Reisende die Erholung suchen. Die zahlreichen möglichen Aktivitäten in der Natur suchen im Vielvölkerstaat Kenias seinesgleichen. Das Land gehört zu den Lieblingsdestinationen von Jonas Sulzberger, seine Reiseerfahrungen vom Januar 2021 gibt er hier im Bericht preis.

Eine Reise nach Kenia zu Covid-Zeiten benötigt etwas Vorlaufszeit, 5 Arbeitstage sind für eine gewissenhaft ausgearbeitete Kenia-Reise das Minimum. In Kombination mit anderen Ländern wie Uganda und Tansania (Reihenfolge der besuchten Länder zu beachten) wohl noch mehr. Nachdem die Reise in ihren Grundzügen bestätigt ist (Flugtickets und mindestens die erste Hotelnacht), habe ich das E-Visum eingeholt. Das „Visa on arrival“ ist seit dem 31. Dezember 21 für Kenia-Einreise nicht mehr verfügbar. Der PCR-Test darf maximal 72 Stunden alt sein, für diesen Zweck habe ich das neue Angebot des „Spucktests“ am Flughafen Zürich genutzt. Nachdem dieser innert der versprochenen 5 Stunden eingetroffen ist, konnte ich mit dem Online Check-in und dem Online-Gesundheitsformular noch die letzten Formalitäten erledigen. Der QR-Code wird sofort generiert, die Bestätigung des E-Visa erhielt ich in weniger als 24 Stunden.

Dokumenten-Check

Die Flugreise von Zürich nach Mombasa gestaltete sich kurzweilig. Der Hinweg erfolgte über Frankfurt und Addis Ababa, der Rückweg über Addis und Genf. Ausser auf der letzten Etappe von Genf nach Zürich war immer genügend Umsteigezeit berechnet, notabene handelte es sich um offizielle Flugverbindungen. Vor den Gates macht die Bodencrew Screenings der Papiere. Obwohl ich alle Dokumente parat hatte, musste ich z.B. den QR-Code des Gesundheitsformular gar nie (wurde in Mombasa als hard copy, also in Papierform, verteilt) zeigen. Die Zeit an den europäischen Flughäfen gestaltet sich derzeit eher langweilig, das Food and Beverage Angebot konzentriert sich auf ein paar Outlets, wo man nicht absitzen darf. In Addis hingegen sind die Flughafenrestaurants alle operativ, doch Maskenpflicht gilt auch hier und die Desinfektionsmittelspender stehen parat. Auf Schildern wird auf das Abstand halten hingewiesen, was zumeist bei der Sicherheitskontrolle leider nicht gelingt.

Die Flüge mit Ethiopian Airlines sind alle pünktlich, die Crew ist korrekt und freundlich. Auf den Langstreckenflügen sind die Platzverhältnisse wegen der geringen Auslastung grosszügig (die meisten Passagiere hatten eine 3er-Reihe für sich zur Verfügung), die 2.5-stündige Strecke zwischen Addis Ababa und Mombasa war auf beiden Wegen zu mindestens 3/4 gefüllt. Zwar fehlen mir die Erfahrungswerte zu pre-Corona Flügen mit Ethiopian, doch möchte ich festhalten, dass ich als Passagier absolut zufrieden mit der Dienstleistung und dem Produkt in der Economy war (Crew, Onboard-Entertainment, Food and Beverage).

Die Einreise in Mombasa verläuft unproblematisch. Flughafenmitarbeiter weisen bei Einreise die Passagiere darauf hin, dass sie die Distanz einhalten sollen, am Boden sind entsprechende Hinweise angebracht. Am Flughafen (wie auch auf weiteren Hotelbesichtigungen) fällt mir auf, dass die Messung der Körpertemperatur zu einer sehr oft verwendeten Schutzmassnahme gehört. Von der Einreisebehörde ist festgehalten, dass die Körpertemperatur nicht über 37,5 Grad Celsius liegen und es keinen andauernden Husten, Atemschwierigkeiten oder andere Grippe-ähnliche Symptome geben darf. Beim Lesen dieser Bestimmung wird einem die ein oder andere Schweissperle auf die Stirn getrieben, in der Hektik des Einreiseprozedere geht dies aber schnell vergessen.

Mit dem Transfer ins Hotel dürfte ich, abgesehen von ein paar Essens- und Trinkpausen, die Maske(n) 24 Stunden aufgesetzt haben. Alles Gewöhnungssache, auch wenn ich gestehen muss, dass ich die Flugreise mit OP-Masken und nicht mit FFP2-Masken durchgeführt habe. Ich war auch während der Reise bemüht, die Maske im öffentlichen Raum und in den Hotels so oft wie möglich anzuziehen. Nicht dass ich mich unsicher gefühlt habe, sondern irgendwohin wollte ich mich als Tourismus-Dienstleister solidarisch mit der lokalen Reiseindustrie zeigen, denn die Hotelmitarbeiter waren so z.B. durchwegs maskiert. Ausserdem wollte ich nicht den Europäer „heraushängen“, der meint, dass er jetzt in Afrika alles tun könne. Auch in Kenia wird das Thema Corona behandelt und auch nicht unkontrovers. Als Tourist und im Gespräch mit Leistungsträgern hatte ich auf jeden Fall den Eindruck, dass man mit dem Thema weniger panisch umgeht. Neben Corona gibt es ja auch noch anderes – wie z.B. Malaria. Die Prophylaxe (nach Rücksprache mit dem Haus- oder Tropenarzt) soll in der Vorbereitung natürlich nicht vergessen gehen – geschieht aber leicht, wenn sich so vieles um „C“ dreht..

Immer pünktlich, immer freundlich, immer maskiert: Mein Fahrer und Begleiter Vincent
Coole Street Art in der Downtown von Mombasa

Dafür habe ich Anderes vergessen: Flip Flops und kurze Hosen. Zum Glück hatten die Shops in Kenia geöffnet, gleiches gilt auch für die Restaurants, unter denen es tolle Optionen am Strand gibt. Meine Tipps sind das Salty Squid und das Nomads at the Beach, wo ich beide Male in sehr ansprechender und entspannter Atmosphäre fantastisch gegessen habe – mit wunderbarer Aussicht auf den Strand. Ab 22 Uhr gilt landesweit jedoch eine Ausgangssperre, zu Beginn des Pandemieausbruchs letzten Jahres gab es sogar ein Alkoholausschankverbot. In den Hotelanlagen gilt diese Polizeistunde natürlich nicht.

Die meisten Hotels und Lodges sind geöffnet, obwohl natürlich alle mit dem geringen Touristenaufkommen zu kämpfen haben. Auf meiner Hotel- und Lodge-Besichtigungstour südlich (v.a. Diani Beach) und nördlich (Bamburi Beach) möchte ich vor allem die Coconut Beach Lodge und das The Sands At Chale Island (Pauschalangebote hier buchbar) herausstreichen, wo ich auch jeweils übernachtet habe.

Ersteres ist ein sehr charmantes Haus am eher unbekannten Tiwi Beach, wo man sich schnell wie zu Hause fühlt. Von der Lodge sind Bewohner der örtlichen Gemeinde in das Projekt der “Tiwi Turtle Police” eingebunden, wo diese als Ranger um den Schutz der hiesigen Schildkröten und ihrer Nester besorgt sind. Hotel-Gäste dürfen gerne mit auf Patrouille und können beim „Beach Cleaning“ nach Lust und Laune mithelfen.

Zweiteres ist eine private Insel mit fantastischer Vegetation und ideal für Ruhesuchende Gäste. Das Insel-Feeling kommt hier also nicht zu kurz, während des Tages werden diverse Aktivitäten wie Schnorchel- oder auch Joggingtouren angeboten. Das Festland ist schnell erreicht, um Versorgungsengpässe braucht man genauso wenig besorgt zu sein, wie Angst zu haben, womöglich auf der Insel festzusitzen.

mit der TTT (Tiwi Turtle Police) auf Patrouille
Krebse am Strand von Chale Island: Die Einzigen hier mit Stress

Sehr gute kleine und feine Hotels gibt es an der Südküste diverse, auf meiner Besichtigungstour standen u.a. die Häuser Afro Chic, The Maji und Waterlovers (alle in Diani – Pauschalangebote hier buchbar) auf dem Programm, die ich allesamt empfehlen kann.

Für die Klientel, welche eine grossflächige Anlage mit all-inclusive bevorzugt, gibt es auch diverse sehr gute Lodges, die zur Auswahl stehen. An der Südküste haben mich in dieser Kategorie die Leisure Lodge, Diani Sea Lodge und das Diani Sea Resort ( Pauschalangebote hier buchbar ) angesprochen.

An der belebteren Nordküste haben mir speziell das Bahari, das Sarova Whitesands und das Serena Beach ( Pauschalangebote hier buchbar ) gefallen. Aufs Wochenende erfreuen sich die Hotels, gerade an der Nordküste, einem höheren Buchungsaufkommen, dies ist v.a. der Inlandtouristen geschuldet, welche derzeit mit attraktiven Packages an die Küste gelockt werden.

Was Kenia für Besucher ausserdem sehr interessant macht: Der Erlebniswert ist riesig. Dies ist nicht nur den vielen unterschiedlichen Kulturen des Landes oder den wunderschönen Landschaften geschuldet, sondern dass für Touristen ein Grossteil der Ausflüge angeboten werden! Dies reicht von der Schnorcheltour bis zur 2-3 Tages-Safari in die anliegenden Nationalparks. Wer die Mühen mehrmaliger Ortswechsel nicht scheut, kann natürlich auch eine Rundreise in Erwägung ziehen. Nairobi als Startpunkt eignet sich dank bald wieder aufgenommenen Direktflüge der Swiss ab Zürich natürlich besonders. Von der Hauptstadt im Inland schlängelt man sich dann über die Nationalparks an die Küste. Die auch für Touristen sehr komfortable Zugverbindung von Nairobi nach Mombasa operiert ebenfalls.

Da ich vor dem 8. Februar wieder in die Schweiz geflogen bin und auch weder Airline noch Transitflughäfen einen PCR-Test erforderten, blieb mir diese Erfahrung aus, zumal ich es auch kaum in mein Programm habe reinquetschen können. Parallel haben sich aber Reisebüro-Kunden von uns am Bamburi Beach aber darum bemüht und haben mit Hilfe der örtlichen Vertretung des Veranstalters den PCR-Test rechtzeitig einholen können (wie auch die Testauswertung rechtzeitig eingetroffen ist). Kenia kann also auch das!


Buchungsinformationen:

Pauschalreisen wie Badeferien sowie Individualreisen (Kombinationsreisen mit Safari und Trekkings) sind alle über das Reisebüro Sulzberger buchbar. Anfragen gerne an internet@sulzberger.com oder auf Beratungstermin (Termine auch ausserhalb der Öffnungszeiten möglich): https://www.sulzberger.com/page/sulzberger/Beratung/

Die Fotostrecke der kompletten Reise in chronologischer Reihenfolge kann hier eingesehen werden: https://www.sulzberger.com/page/foto-archiv/2021.php

Wir vom Reisebüro Sulzberger haben seit „Corona“ diverse Reisen (wir nennen sie mittlerweile „Praxistests“) unternommen so z.B. in die Türkei, nach Kroatien, auf Mallorca, Portugal, Griechenland oder die V.A.E. und können berichten, wie sich das Reisen mit der „Neuen Realität“ anfühlt. Wer sich selbst von der Rekognoszierungsreise ein authentisches Bild von der Reise machen möchte, hat hier Einsicht in die gesamte Fotostrecke.

Auf sozialen Medien wie Instagram oder Facebook sind unter dem Hashtag #sulzbergerkenya2021 weitere Eindrücke zu finden.

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