Persönlicher Vorspann zum Interview:
Ist doch so – gewisse Sachen getraut man sich nicht so richtig zu fragen. Damit Sie sich nicht genieren müssen, nehmen wir ein paar Fragen vorweg – dieses Mal am Beispiel Madagaskar, dem zweitgrössten Inselstaat der Welt. Susan Sulzberger bereiste diese Inseln un zum 2. Mal und hätte die ulkigen Viecher, die es sonst nirgends auf der Welt gibt, am Liebsten gleich mit ins Handgepäck genommen. Eine Auswahl von Madagaskar-Rundreisen finden Sie auf der hiesigen Partnerseite, wo sämtliche Angebot in unserem Reisebüro buchbar sind. Profitieren Sie doppelt und lassen Sie sich vorab bei Susan beraten und schauen Sie sich die lustigen Fotos an.
Einfache Antworten auf einfach gestellte Fragen, die halt eben manchmal nicht so einfach zum Stellen sind. Frisch von der Leber weg.
Interview mit Susan Sulzberger (=SG) vom Reisebüro Sulzberger zum Thema „Reisen ins exotisch fremde Madagaskar“ (am eigenen Beispiel)

JS: Ich fang mal so an: hat Dich Montezumas Rache auf der Reise nie heimgesucht?
SG: Doch. Wir hätten es ja wissen müssen, aber das Zebu (die madagassischen Kühe oder auch Buckelrinder genannt)-Carpaccio war einfach zu verlockend. Wenigstens war es gut. Aber abgesehen vom Carpaccio ging es uns gut.
JS: Und das Essen? War’s sonst gut?
SG: Am Anfang der Reise war das Essen gelinde gesagt einfach Nahrungsaufnahme. Es gab aber schon das ein oder andere Highlight, so z.B. im Tana-Hotel in Antananarivo, wo wir wirklich hervorragend indisch (es leben auch viele Inder in Madagaskar) gegessen haben.
JS: Cervelat gab es wohl keinen, oder?
SG: Die Exotik ist ja etwas, das man auch sucht, wenn man nach Madagaskar geht. Jeder Tourist weiss aber hie und da zu schätzen, wenn er wieder etwas trifft, das er auch von zu Hause kennt. In der Famata Lodge haben wir zB selbstgemachtes Brot gegessen, welches ähnlich einem Zopf war.
JS: Zopf?! In Madagaskar?!
SG: Ja, also ähnlich einem Zopf. Die Lodge wird von einem Schweizer mit seiner einheimischen Frau geführt. Ein Paar mit einer sehr interessanten Geschichte mitsamt Bezug zu Schaffhausen. Abgesehen davon war auch die Lodge ein wirklich tolles und wunderschönes Etappenziel auf unserer Reise.
JS: Was gab’s zu trinken?
SG: Das madagassische Bier ist sehr gut, mit dem „Fresh“ haben sie sogar ein schmackhaftes Radler oder Panaché in petto. Einheimischen Wein haben wir auch probiert – und zwar nur 1 Mal probiert.. sagt ja wohl genug (lacht).
JS: Habt Ihr den Kindern jeweils etwas gegeben?
SG: Sie stehen meistens um einen rum und freuen sich ab uns „Bleichgesichtern“. Es ist halt schon unglaublich, an welchen Kleinigkeiten sich die Kinder dort freuen konnten. Die grösste Freude konnte man ihnen beispielsweise mit leeren PET-Flaschen machen.
JS: Wofür haben Sie das denn gebraucht?
SG: So genau kann es ich auch nicht sagen, aber die leeren Flaschen können sie wiederum mit „ihrem“ Wasser abfüllen, an der Sonne stehen lassen und so zu keimfreien und trinkbaren Wasser machen. Sowieso – es ist erstaunlich, was die Madagassen aus vermeintlichem Abfall und Schrott alles hervorzaubern können. Es wird einfach alles wiederverwertet. Die Recycling-Fabrikate made in Madagaskar sind natürlich auch ein hübsches Mitbringsel für zu Hause, sei es ein Spielzeugauto für die Kinder oder ein Espresso-Tässchen aus Blech, welches wunderschön bemalt wurde (Anm. d. Red. siehe auch die Bilder von den Souvenirs dazu, Tischläufer, Weihnachtskarten, Tässchen, Vanillestangen).
JS: Würdest Du denn anraten, überhaupt etwas „für die Leute vor Ort“ aus der Schweiz mitzunehmen?
SG: Man sollte nicht missionarisch rüberkommen, aber alte Kleider von zu Hause finden hier eben auch Verwendung. Es ist nicht abwegig, den Koffern mit Kleidern zu packen, die man sonst nicht mehr anziehen würde und diese dann vor Ort lässt. Der Raum, der frei bleibt, kann man dann ja eben wieder füllen mit all den schönen „Sächeli“, die sie dort wiederverwerten und man sie wiederum unterstützen kann – ein „Deal auf Augenhöhe“ sozusagen.
JS: War’s gefährlich?
SG: In Bezug auf Tiere? Soviel vorweg – die grossen Viecher findet man auf Madagaskar nicht, dafür muss man aufs Festland. Das grösste Tier, das uns vor die Linse kam, war der ulkige Indri, eine Lemurenart, die bis zu 1m20 hoch werden kann. Aber nochmals: Madagaskar lebt eher von den kleineren Tieren, es ist ja auch hinlänglich dafür bekannt, dass hier Tiere leben, die es nur dort gibt. Der Besuch der Masoala-Halle im Züri Zoo ist insofern sicher eine sehr gute (und lustige) Reisevorbereitung.
JS: Und doof gefragt (ist ja auch die Rubik für doofe Fragen): von den Menschen her wurde es auch nicht gefährlich?
SG: Nö, ganz im Gegenteil. In der Hauptstadt ist es so wie an vielen anderen Orten auch, zu einer gewissen Zeit sollte man nicht an einem gewissen Ort sein. Abends geht man besser nicht zu Fuss in den Ausgang.
JS: Was nervt?
SG: Es nervt gar nichts, wenn man sich entsprechend vorbereitet und toleriert, der Dinge auch einfach seinen Lauf zu lassen. Gewisse Sachen muss man halt einfach in Betracht ziehen: so z.B. dass ein Inlandflug auf einmal ausfallen kann, die Ein- und Ausreise bis zu 2 Stunden dauern kann, die Fahrdistanzen jenachdem nicht zu unterschätzen sind (dass man an einem Tag wirklich nur am Durchfahren ist) oder auch die Hauptstadt Madagaskar mit einer sehr hohen Verkehrsdichte zu kämpfen hat. Dass sind solche Sachen, auf die man sich gefasst machen muss, aber der Antrieb für eine Reise dorthin, sollte ja auch nicht sein, alles so wie zu Hause erleben zu dürfen.
JS: Kein Pauschaltourismus also.. „nüt mit Bädele“..
SG: Halt! Also sagen wir’s so: Für Badeferien alleine lohnt sich Madagaskar nicht, aber im Norden der Inseln kann man durchaus sehr schöne Badeferienverlängerungen machen. Die Italiener hatten früher sogar Charterflüge dorthin. Und mit dem Constance Tsarabanjina hat sich dort auch ein Hotel der Premiumklasse eingenistet. Man darf die Insel also nicht unterschätzen.
JS: Merci für dieses offene Gespräch.
Buchungsinformation
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